Da die Corona Pandemie die gesamte Jahresplanung sowie den Wettkampfkalender der Triathleten komplett über den Haufen warf und sämtliche Veranstaltungen abgesagt wurden, war die Motivation eine
alternative Challenge zu finden sehr groß.
Da auch aus dem Bereich Profi Radsport einige namhafte Fahrer sich bereits im Frühjahr dem Everesting stellten um nach Bestzeiten zu jagen, war der Gedanke bei den Triathleten geboren, diese
Herausforderung ebenso anzugehen, wenngleich mit anderem Focus, der Weg ist das Ziel oder soweit die Füße tragen (treten).
Das Everesting ist sehr einfach erklärt, man fährt einen ausgewählten Anstieg so oft hoch und runter bis die Höhe des Mount Everest mit 8848m Höhe absolviert ist. Das sich natürlich die Umsetzung sehr viel schwieriger gestaltet und für alle die sich der Herausforderung stellen neue Grenzerfahrungen mit sich bringen würde, wie die Dauer von 17-21 Stunden und die Distanz die dann auf dem Fahrrad Tacho mit über 320Km stehen würde, wurde erst während des Everesting von den Startern so richtig wahrgenommen. Die Dauer stellt sogar einen IRONMAN Wettkampf in den Schatten, hörte man von einigen sagen, die Recht behalten würden.
(Erlebnisbericht von Peter Deininger)
Mike hatte mir Ende Mai von Uwe berichtet, der am Everesting teilnehmen wollte. Ich war sofort begeistert, Wettkämpfe gibt es dieses Jahr sowieso nicht und diese Herausforderung klang faszinierend.
Im 2. Versuch hatten Mike, Uwe, Frank und ich einen Termin gefixt und der 12.Juli wurde in unseren Kalendern dick angestrichen. Knapp zwei Wochen vor dem Event hat sich dann noch Sven uns angeschlossen und weitere 5 Mitstreiter Lars, Danijel, Mike, Martin und Luigi sprangen auch noch auf.
Am 12. Juli um 4 Uhr morgens machten sich somit 10 Rennradfahrer auf, den höchsten Gipfel, den Mount Everest zu radel.
Es hatte in den ersten beiden Stunden tatsächlich etwas von einer Expedition. Die Vorbereitungen bei Dunkelheit auf dem Parkplatz am Ende der Steigung und die ersten Kilometer im schmalen
Lichtkegel der Fahrradleuchten war für alle ein grandioses Erlebnis.
Jeder versuchte sein persönliches Tempo zu finden. Mike und ich hatte in der Vorbereitung eine Marschtabelle ausgearbeitet. 4 Steigung in ungefähr 1 Stunde 5 Minuten, danach eine kurze Pause von ca. 10 Minuten und sofort. Bei Mike, Sven, Lars und mir lief alles nach Plan. Die Pausen waren zwar kurz und straff organisiert, Essen, Trinken, Klamottenwechsel, kurzes Dehnen und Lockerungsübungen, aber wir kamen wie gewünscht dem Gipfel näher.
Doch kurz vor der Halbzeit kam der Mann mit dem Hammer. Die Verdauung versagte ihren Dienst. *Der Köper brauchte die ganze Energie fürs Radeln und hat alles andere auf ein Minimum reduziert. Aber somit wurde ich immer schwächer, ähnlich erging es auch Mike der zusätzlich aber auch noch Knieprobleme bekam.
Mike und ich haben erstmal eine längere Pause gemacht und den Zeitplan verworfen. Das Gipfelprojekt war somit abgeschrieben und die Enttäuschung spürbar. Wir beschlossen mit gedrosseltem Tempo und längeren Pausen dennoch weiter zu fahren und Sven und Lars trotzdem möglichst lange zu begleiten. Nach gut zwei Stunden, ich war jetzt bereits 10 Stunden unterwegs, hatte ich wieder meinen Rhythmus gefunden und es ging wieder richtig gut. Im Laufe des späten Nachmittags hat sich dann der Gedanke langsam, Anstieg für Anstieg, immer weiter verfestigt es vielleicht doch durchzuziehen. Gegen halb acht, mein Bruder begleitet mich gerade noch einmal, beschloss ich, jetzt oder nie, es doch zu versuchen die 8848 Höhenmeter zu erreichen.
Um ca. 21:45 Uhr waren die beiden Gipfelstürmer Sven und Lars am Ziel. Ich hatte meine vorletzte Pause so gewählt, dass ich sie gemeinsam mit Mike empfangen konnte. Die beiden hatten es tatsächlich mit nur einer ¼ Stunde Rückstand zu unserem Zeitplan geschafft, Wahnsinn.
Ich machte mich jetzt auf meine letzten 8 Anstiege. Wie am Morgen war es wieder Dunkel, aber diesmal war ich allein unterwegs. Gleich auf der ersten Nachtabfahrt ist mir auch prompt noch ein Reh nur wenige Meter vor dem Rad über die Straße gerannt, aber zum Glück ist nichts passiert. Auf den Anstiegen konnte ich dafür Glühwürmchen beobachten, eine ganz spezielle Stimmung. Den ganzen Tag hatten uns Freunde und unsere Familien sensationell unterstützt. Ich bin keine Runde alleine gefahren. Die letzten 3 Stunden nun alleine zu fahren war nochmal was ganz Spezielles und vielleicht auch das I-Tüpfelchen bei diesem Erlebnis.
Um 1 Uhr, nach knapp 21 Stunden und 8848 Höhenmetern, wurde ich von Mike und Sven am Gipfel begrüßt.
Am Samstag den 18. Juli 2020 fand der 2. SwimRun Illmensee, im Seebad Illmensee, mit einem vom Veranstalter ausgearbeiteten Hygienekonzept bei besten Bedingungen statt. Eine Auflage war die maximale Teilnehmerzahl von 100 Startern. Da es der erste Wettkampf in der „Coronasaison 2020“ der nicht abgesagt wurde war, war es nicht sonderlich verwunderlich, dass die 100 Startplätze ausgebucht waren.
Wir, Tina & Markus Börner, Nicole Mauch, Peter Deininger, Moritz Fleck und Jürgen Irmler, begaben uns bereits morgens um 6.00 Uhr von Kornwestheim auf die Reise nach Illmensee. Der Start war für 10.00 Uhr angesetzt somit war ausreichend Zeit für Anreise und Startvorbereitungen. Markus und Peter lösten vor Ort ihr geplantes Team „Amphibia Kornwestheim“ auf und entschieden sich lieber als Einzelstarter anzutreten. Peter steckten noch die knapp 9000 Höhenmeter des „Everresting“ vom vergangen Wochenende in den Knochen. Darum wollte er sich lieber nur die kurze Distanz antuen. Dadurch waren wir in allen Wettbewerben vertreten.
Zur Auswahl standen die beiden SwimRun-Distanzen „Classic“ und „Sprint“. Die Sprintstrecke über eine Runde mit insgesamt ca. 8 Km (6,2 Km Laufen u. 1,9 Km Schwimmen in 5 Lauf- u. 4 Schwimmabschnitten). Und die Classic-Distanz welche die Teilnehmer auf eine zweite Runde schickt und somit die doppelte Streckenlänge, von insgesamt 16 Km zu überwinden ist. Beide Distanzen konnten im Team oder als Einzelstarter bewältigt werden.
Die sechs Teilnehmen der Skizunft Kornwestheim waren dann wie folgt am Start:
Über die Sprintdistanz das Team „TiNature & NiColting“ (Tina Börner; Nicole Mauch) sowie Peter Deininger als Einzelstarer. Über die Classicdistanz das Team „Old Frogs Kornwestheim“ (Jürgen Irmler; Moritz Fleck) und Markus Börner als Einzeltäter.
Der Streckenverlauf durch und um den Illmensee (ein landschaftlich tolles Naturgebiet, auf Schotter-, Wald,- und Wiesenwegen) ist sehr schön gewählt und alles war bestens organisiert. Alle Starter der Skizunft kamen gesund und zufrieden ins Ziel. Eine Veranstaltung die uns allen in guter Erinnerung bleibt und nächstes Jahr bei der Saisonplanung sicherlich Berücksichtigung finden wird.
Einen besonderen Erfolg feierte das Team „Old Frogs Kornwestheim“ (Jürgen Irmler und Moritz Fleck) mit einem 2. Platz auf der Classic-Distanz der Herren
Alle Ergebnisse:
Sprint Team:
Platz 6 Woman "TiNature & NiColting" - Nicole Mauch & Tina Börner 1:26:56
Sprint Einzel:
Platz 9 Men "Amphibia Kornwestheim" - Peter Deininger 1:12:45
Classic Team:
Platz 2 Men "Old Frogs Kornwestheim" - Jürgen Irmler, Moritz Fleck 1:08:08, 2:17:34
Classic Einzel:
7. Platz Men "Amphibia Kornwestheim" - Markus Börner 1:02:15, 2:06:21